Konzept zur Ausbildung neuer Leiter
Wir haben immer Bedarf an neuen Leitern !
Warum verlieren wir immer wieder unsere jungen Leiter ?
Wie können wir das verhindern ?
Teil 1:
Zur Erinnerung:
Laut Satzung des Verbandes kann man erst ab 18. Jahren Leiter
werden!
Zu 2.) Ausbildung, Studium, Bundeswehr, Auslandsaufenthalt, etc...,danach
keine Rückkehr, weil keine Rücksprache mit den Personen
Schlechte Vorbereitung auf die Leitertätigkeit:
- Keine Aufklärung darüber, was auf sie zukommt,
- Externe Leiterausbildung fehlt
- Hilfestellung der Altleiter fehlt (z.B. Abschlußgespräch
nach jeder Gruppenstunde)
- Zu hohe Erwartungen der Altleiter setzt die jungen unter Druck;
Fehler werden nicht besprochen und zu hoch bewertet
- Probleme bei Wechsel von den Rovern zu den Leitern werden
übersehen oder nicht genug beachtet.
- Keine Rücksichtnahme unter den Leitern
- Offene negative Meinung gegen die Roverrunde löst bei
den jungen Leitern ein Interessenskonflikt aus.
- Die Interessen der jungen Leiter ändern sich, Pfadfinder
rückt in den Hintergrund
Ein Lösungsvorschlag:
Prinzipiell kann man bei uns Leiter ab 16. Jahren werden
Einführung eines INFORMATIONSTAGES
- Alle Mitglieder ab 16.Jahren werden hier eingeladen, sich
über das Leiterdasein zu informieren.
- Jeder wird gleich behandelt
- Keiner wird übergangen
- Vermeidung Neid zu erzeugen
Der Informationstag sollte aus 2 Altleitern bestehen sowie von
den gegenwärtigen jungen Leitern. Dieser Nachmittag soll
eine gemütliche Atmosphäre haben und nicht zu gewaltig
wirken.
Angestrebtes Ziel: Feststellung, wer Leiter werden möchte,
In welcher Stufe und Wann,Wenn nein, warum nicht!
Einberufung: Um die Daten der Stufenwechsel 1 – 2 Mal im
Jahr
Ausbildung der Jungleiter
Zur weiteren Ausbildung der Jungleiter wird eine Jungleiterstufe
eingeführt.
Die Jungleiter treffen sich regelmäßig um folgende
Themen zu besprechen:
- Anfangsprobleme die immer bei neuen Leitern auftreten
- Tips und Erfahrungsaustausch untereinander
- Es soll eine Art Leiterausbildung ermöglicht werden (Recht
und Pflichten)
- Es soll eine Art Gruppenstunde ermöglicht werden
- Es soll Ihnen leichter gemacht werden, über die Probleme
zu sprechen
Möglichst sollen hier ab und zu auch ältere Leiter
vorbeischauen, um Hilfestellung zu geben. Dabei muß unbedingt
darauf geachtet werden, daß wir hier keine 2. Leiterrunde
wollen!
Feststellung: Pfadinder sein ist keine Belastung, sondern soll
Freude bringen und spaß machen.
Nach der Gruppenstunde soll ein kurzes Gespräch zwischen
Alt- und Jungleiter stattfinden (ca. 10 Minuten), um die "Highlights"
anzusprechen
TEIL 2
An dem Nachmittag, wo diese Ausbildung vorgestellt wird ist unbedingt
den potentiellen Teilnehmern deutlich zu machen, daß wir
auf diese Ausbildung unbedingten Wert legen, wenn man Leiter werden
möchte
daß diese Ausbildung aber keine Garantie ist, irgendwann
einmal Leiter zu werden.
Inhalte der Ausbildung:
- 1. Hilfe
- Recht
- Jugendleitergruppenausweis (Kurse bei der KJH)
- Praxisorientierte Theorie (Gruppenstunden/Leiterrunden)
- Kirchliche Bezüge
- Verantwortliches Handeln (Fallbeispiele)
- Gruppenstunden planen / Fahrtenplanung
- Grundfertigkeiten und Vermittlung (Knoten, Wegzeichen, Kothenhandhabung)
Umsetzung:
a) Wochenendfahrt à 1. Hilfe --- Referenten (1. Hilfeschein,
Pfadfinderbezogen, Kinderkrankheiten) Recht --- Referenten (Praxisbezogen)
- 1 Tag à Verantwortliches Handeln + Praxisorientierte
Theorie
- 2-3 Stunden à Kirchliche Bezüge
- ½ Tag à Gruppenstunden planen + Fahrtenplanung
- + 1 Gruppenstunde à Durchführung
- Praktikum à Auswählen einer Stufe in der der Anwärter
ca. 3 Monate den Alltag kennenlernt
- + 1 Fahrt (keine Stammesfahrt)
Einzelne Themen werden bei Bedarf wiederholt werden.
Status der Anwärter:
Der Status muß ganz klar definiert werden als ROVER ohne
mehr Befugnisse, es sei denn er wird während der Ausbildung
vorübergehend in die Funktion eines Leiters gesetzt.
Wenn der Anwärter im Zuge der Ausbildung als Leiter tätig
ist, so bekommt er leihweise das graue Halstuch. Er muß
für jedermann offensichtlich als Leiter erkennbar sein.
Abschluß der Ausbildung:
Bei dem Abschluß wird ein richtiger Stufenwechsel stattfinden
mit Feier, wobei der Anwärter offiziell die Roverrunde verläßt
und in die Leiterrunde eintritt.
Wichtig:
Alle Punkte der Ausbildung müssen durchlaufen werden. Termine
dürfen nicht umgestoßen werden
Ausweichen nur in Ausnahmefällen und nach Absprache
Beginn: Januar 1999
Anhang vom 28.01.2000
Anhang / Änderung zum bestehenden Konzept der Leiterausbildung
Hamburg, 28.01.00
Es wird eine "Jungleiterstufe" eingeführt. Diese
haben folgende Rechte und Pflichten
Definition: Jungleiter sind ehemalige Rover, die
- unter 21 Jahren sind (das vorgesehene Höchstalter für
Rover),
- sich als Rover für die Ausbildung zum Leiter entschieden
haben,
- die von der Leiterrunde vorgesehene Ausbildung durchlaufen
haben,
- sich nach der Praktikumsphase für das Leiten entschieden
haben,
- von dem Vorstand bzw. Stammesleitung als Leiter bestätigt
worden sind.
Rechte des Jungleiters
Ein Jungleiter ist Rechtlich einem Leiter gleichgestellt.
Er ist zugleich Mitglied der Leiter- und der Roverrunde, nimmt
insofern an allen Treffen und Aktivitäten der beiden Runden
teil, wobei seine Funktion als Leiter stets Priorität hat.
Dies gilt insbesondere für Stammesfahrten und terminliche
Konflikte. Ausnahmen werden nur unter Absprache mit seinen „Mit-Leitern“
gemacht.
Ein Jungleiter kann sich jederzeit entscheiden, ob er die Rovertätigkeit
aufgeben will und ausschließlich Leiter sein will.
Erreicht der Jungleiter ein Alter von 21, wird er ausschließlich
Leiter oder muss nach den bestehenden Regeln den Stamm verlassen.
Pflichten des Jungleiters
Ist ein Rover zum Jungleiter geworden (siehe oben), hat er die
vollen Verpflichtungen eines Leiters. Er kann nicht mehr "nur
Rover" werden und ein Pausieren in der Leitertätigkeit
muß an ein Pausieren in der Rovertätigkeit gekoppelt
sein.
Ausnahmen zu dieser Regelung sind nur mit Absprache der Stammesleitung
möglich.
2 Nötige Voraussetzungen zur Einrichtung der Jungleiterstufe
Um die Jungleiterstufe zu einer funktionierenden und sinnvollen
Einrichtung zu machen, hoffen wir auf ein Entgegenkommen der Leiterrunde
in Punkten, die hier konfliktträchtig sein könnten.
Bei terminlichen Konflikten z. B. sollten beide Seiten eine gewisse
Flexibilität und Toleranz zeigen.
Die jetzt beschlossene Leitergruppenstunde kollidiert zeitlich
mit der bestehenden Rovergruppenstunde.
Damit das hier vorgelegte Konzept realisiert werden kann, stellen
wir den Antrag: die Gruppenstunde für Leiter und Rover sollten
so koordiniert werden, dass die Teilnahme an beiden Runden möglich
ist.
3 Vorteile der Einrichtung der Jungleiterstufe
Der „Nachschub“ an jungen Leitern ist gesichert:
der Übergang vom Rover zum Leiter ist geregelter, strukturierter
und harmonischer. Ein junger Leiter hat sowohl erfahrene Ansprechpartner
in seinen Altleiterkollegen und eine intakte, altersmäßig
passende Gruppe in den Rovern.
Die alte Rover-Leiter-„Lösung“ führte zu
Spannungen und Konflikten. Bei dieser neuen Regelung ist ein Pendeln
zwischen Rover- und Leiterfunktion nicht mehr möglich. Die
Entscheidung zum Jungleiter ist genauso unwiderruflich wie diejenige
zum Leiter.
4 Mögliche Probleme aus der Einrichtung einer Leiterroverstufe
Die zeitliche Doppelbelastung durch Rover- und Leitertreffen
und Aktivitäten ist sicherlich gegeben. Jedoch hat die Leiterrunde
gerade durch den Beschluss einer Leitergruppenstunde gezeigt,
dass auch sie diese zeitliche Belastung nicht scheut. Zudem wird
in dem bestehenden „Konzept zur Ausbildung neuer Leiter“
festgestellt:
„Pfadfinder sein ist keine Belastung, sondern soll Freude
bringen und Spass machen“.
Der Jungleiter soll gleichermaßen an beiden Gruppenstunden
teilnehmen!
Dieser Anhang zum bestehenden Konzept der Leiterausbildung wurde
einstimmig von der Leiterrunde angenommen und tritt somit ab sofort
in Kraft.
Oliver Drescher 01/00
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