Stammesfahrt 1999
Portugal - vom 05. August bis zum 22. August 1999
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Alle 2 Jahre ist es soweit, dass wir mit allen Mitgliedern eine
große Fahrt durchführen. Immer auf der Suche nach neuen
Plätzen hat uns die Familie Salgado die Möglichkeit
eröffnet, auch einmal den Süden Europas zu besuchen.
Nach einem unglaublichen Engagement der Salgados mit dem Suchen
von geeigneten Plätzen und diversen Vorgesprächen mit
den portugiesischen Pfadfindern haben wir uns schließlich
für den Ort RIO MAJOR [Karte Portugals]
entschlossen.
Die erste Etappe war die Vorbereitungsfahrt mit 5 Leitern im
Mai, die den Platz und Umgebung genau unter die Lupe nahmen und
die Möglichkeiten von Aktivitäten erkundschaften. Auch
die Suche nach Einkaufsmöglichkeiten, Festlegung von Preisen,
Besorgung von Trinkwasser, etc.. gehörten dazu. Diese Art
von Vorbereitung gehört immer zu einer großen Fahrt
dazu, da wir schließlich mit ca. 40 Mitgliedern aller Altersstufen
eine große Verantwortung tragen.
Auch der Kontakt zu den örtlichen Pfadfindern wurde geknüpft.
Chico oder Taco wie er genannt wurde war der Leiter der ältesten
Gruppe in dem Ort und hat uns sehr geholfen. Er war auch der Leiter
des Jungen Luis, dessen Vater der Platz gehörte.
Auf dem Elternabend zu dieser Fahrt standen die Leiter den Eltern
der Teilnehmer und Interessierten Rede und Antwort. Gerade für
die Eltern neuer Mitglieder ist diese Treffen wichtig, um die
Bedenken zu einer solchen Aktion auszuräumen. Schließlich
ist es für viele das erste Mal, dass Ihre Kinder "alleine"
auf eine so lange Fahrt gehen.
Die zweite Etappe ist dann die Vorbereitungsfahrt für alle
Teilnehmer der großen Stammesfahrt. Dieses Wochenende soll
den Mitgliedern und Leitern die Gelegenheit geben, Aktionen zu
planen, Zelte zu überprüfen, gewisse Fertigkeiten zu
üben und zu sehen, was die jungen Mitglieder an Kleidung
mitgenommen haben. Vor allem den Rucksack zu packen will geübt
sein.
Unsere Vorbereitungsfahrt ging nach Brokel ( Richtung Bremen
) . Zu diesem Lagerplatz sind wir 13km mit Gepäck hingewandert
und diverse Teilnehmer stellten schnell fest, dass 3 lange Hosen
doch zu viel sind.
Diese Fahrten sind allgemein sehr anstrengend, da in kurzer Zeit
alle Zelte und Lagerbauten aufgebaut und wieder abgebaut werden
müssen. Daher ist es in der Sicht von körperlicher Anstrengung
kein Maßstab für die Sommerfahrt.
Am 5. August ging es dann endlich los. Nach reiflicher Überlegung
und Diskussion hatten wir uns für die Reise nach Portugal
für einen Reisebus entschieden. Auch die Befürchtungen,
es könnte bei einer derart langen Reise ( ca. 2 1/2 tage
) zu Missmut kommen oder lange Weile entstehen, waren unbegründet,
da ein hervorragendes Busprogramm erarbeitet wurde und so die
Reise wie im Flug verging.
Angekommen früh morgens hieß es dann erst Mal alle
Materialien zum Lagerplatz und dann schlafen. Nach einer sehr
kurzen Nacht wurden wir dann freundlich von Holzfällern mit
dem Geräusch von Motorsägen geweckt. Sei dies nicht
genug fing es beim Aufbauen der Zelte an zu regnen (es schüttete
aus Eimern). Nachdem der Olli versichert hatte, dass es in Portugal
nie regnet, durfte er sich diesen Spruch dann für den Rest
der Fahrt anhören.
Nach sorgfältiger Planung über den Tagesablauf, da
es in Portugal ja immer so heiss sein soll, stellten wir fest,
dass alles umsonst war. Es war nämlich nicht heiß!
Hingegen waren einige Leute gezwungen sich Pullover zuleihen,
da es Abends eher sehr kühl war. Die Sonne durfte man dennoch
nicht unterschätzen, was die Rover nach unseren ersten Strandausflug
schnell feststellten.
Dieser Ausflug gab uns auch die Gelegenheit die Sonnenfinsternis
zu beobachten (es war Vormittags bewölkt - so brauchten wir
keine Brillen )
Pünktlich zu Mittag klärte es dann auf und wir konnten
uns in der Sonne aalen.
Neben den verschiedensten Aktivitäten wurden unheimlich
viele Lagerbauten von den Gruppen angefertigt wie Tische, Bänke
( Leiterbank brach leider zusammen )
und und und. Oftmals wurden Ausflüge in die Stadt gemacht
und die Umgebung erkundet.
Höhepunkte waren auch der Ausflug zu der Templerburg Almorol,
unsere Versprechensfeier bei einer alten Mühle, das braten
einer Ziege über dem Lagerfeuer und unsere Nachtwanderung.
Zu dem braten der Ziege sei Fred noch Mals herzlich gedankt,
der einen ganzen Tag mit der Zubereitung verbracht hat und Abends
sichtlich erschöpft war.
Die Nachtwanderung verlief nicht wie geplant, obwohl gut vorbereitet.
Auf einem Weg in Form eines Quadrats, jede Seite ca. 100 m und
bei jeder Biegung
einen Posten hat es die Hauptgruppe trotzdem geschafft sich bei
einem Feldweg in die Irre führen zu lassen. Nach hartem Kampf
mit den einzelnen Posten, den Olli hatte bei der Überzeugung,
dass die Hauptgruppe bei Posten 2 nicht aufgetaucht ist ( keiner
wollte es glauben ) haben wir die Gruppe dann wieder zum Hauptplatz
geführt. Welche Leiter den Feldweg ( überwuchert - kaum
zu sehen ) für den Richtigen hielten, sei hier verschwiegen.
Vor dem Besuch der Kirche gingen wir noch in das örtliche
Schwimmbad, um einmal richtig sauber zu werden. Dies war mit viel
Spaß verbunden und war auch
für die Leiter eine erholsame Pause. Am Sonntag dann in der
Kirche konnten wir zwar nicht viel verstehen ( der Glaube zählt
), waren aber doch verblüfft, dass in der regulären
Messe noch diverse Taufen durchgeführt wurden.
Den Besuch im Schwimmbad haben wir dann noch kurz vor der Abfahrt
wiederholt und sind am letzten Abend noch mit allen Mann Essen
gegangen. Dieses Essen war es zu verdanken, dass alle innerhalb
von 10 Minuten im Bus eingeschlafen sind.
Resümierend ist festzustellen, dass wir nirgends vorher
auf einer Sommerfahrt ein solch gutes Essen gehabt haben. Vielen
Dank gilt daher vor allem Alice, die mit Ihrem geschnetzelten
Fleisch in Sahnesoße mit Reis und Früchten zum Nachtisch
eine ungewohnte Pfadfinderküche bot.
Auch wenn diese Sommerfahrt nicht ganz 3 Wochen umfasste haben
wir unsere ersten südlichen Erfahrungen als durchweg positiv
erlebt. Auch wenn es früh dunkel wurde und die "Kleinen"
oftmals zu früh ins Bett gingen ( das hatten wir noch nie
), hatten wir eine tolle Stimmung.
Vor allem der Kontakt zu den portugiesischen Pfadfindern war
neu und interessant.
Oliver Drescher/1999
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